Internationaler Tag des weissen Stockes – Die Leitstreifen im Dialoghaus
Anlässlich des internationalen Tags des weissen Stockes: Der weisse Blindenlangstock ist weithin bekannt – die Leitstreifen weniger.
Wer schon mal im Dialoghaus war, der kennt die etwa 50 cm breiten grauen Leitstreifen. Der eine oder andere von euch ist vielleicht auch schon mal höflich aufgefordert worden, doch bitte den Weg frei zu machen.
Diese Leitstreifen machen es unseren blinden Kollegen leichter, ihren Weg zu finden. Im Dialoghaus können sie sich mit ihren Blindenstöcken leicht zurecht finden. Mittlerweile begegnen mir solche und ähnlich Streifen auf vielen Wegen. Zunächst hatte ich mich gewundert, warum diese weißen, genoppten Ornamente vor immer mehr Bushaltestellen eingesetzt wurden. Zugegeben, ich fand dies lächerlich, als ich es das erste Mal sah, und hatte den Sinn überhaupt nicht verstanden. Ich hielt das für die Dekorationsidee eines Künstlers oder einer Künstlerin und war von der Kreativität nicht überzeugt. Erst die Leitstreifen im Dialoghaus haben mich an meine blinden Kollegen und Kolleginnen denken lassen. Von da an war es nicht so schwierig, die Parallele zu ziehen.
Und wie die Deutschen so ticken, gibt es natürlich eine Deutsche Industrie Norm (DIN 32984). Und natürlich heißt es darin nicht „Leitstreifen“ sondern es geht um „Bodenindikatoren im öffentlichen Raum“. Die Norm sagt, dass sie „Anforderungen an Bodenindikatoren und sonstige Leitelemente“ festlegt, „um damit die Sicherheit und Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen im öffentlichen Raum zu verbessern“. Die Indikatoren, die ich einfach weiterhin Leitstreifen nennen werde, sind teils genoppt und teils gestreift. Die Bushaltestelle in meiner Nähe hat ein Muster, das an ein großes T erinnert. Dieses T zeigt mir an, wo die Buseingänge sein werden. Ich kann mich dort schon mal anstellen und meine blinden Kollegen und Kolleginnen können das vorher mit ihren Stöcken ertasten. Ein Stück in Richtung Barrierefreiheit. Gut. Weiter so.