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Schnelle Träume werden wahr

„Das Thema ist eigentlich Mobilität“, sagt Erdin, „dies ist ein ganz wichtiges Thema für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen“.

Die Schwierigkeiten mit der Mobilität liegen für Blinde in zwei Bereichen, in der Navigation und in der Orientierung. Dabei steht „Navigation“ für die Bewegung im Raum – und damit auch im Straßenverkehr, während „Orientierung“ für die Kenntnis des Raumes oder der Umgebung steht. Erdin weiß um den Unterschied zwischen einem bekannten und einem unbekannten Gelände. Im Gegensatz zu Sehenden muss er das Gelände erkunden, was wohl meist zu einer langsameren Fortbewegung führt. In einem vertrauten Gebiet, etwa der eigenen Wohnung, kann er sich erheblich schneller von einem Punkt zum anderen bewegen.

Ob daraus sein Wunsch entstand, sich rasend fortzubewegen?

Wer weiß das schon. Bescheid wissen kann man nur über einige von Erdins Exkursionen. Da war seine Reise nach Wien. Die hatte eigentlich sein Freund Rasim organisiert. Sehbeeinträchtigt wie Erdin – und übrigens ebenfalls ein Guide des Dialog im Dunkeln – hatte Rasim Fahrschulen angeschrieben. In Wien war er erfolgreich. Dort erklärte sich eine Fahrschule bereit, Erdin die tollsten Autos fahren zu lassen.

Das spielte sich auf einem Gelände etwas außerhalb von Wien ab. Dort warteten bereits die Fahrlehrer der Fahrschule Rainer. Mario erklärte Erdin die Flügeltüren des schwarzen Mustang Shelby und setzte sich zu ihm in den Wagen. Erdin startete den Wagen und man konnte die 8 Zylinder unter der Haube fast fühlen. Andy hieß der Fahrlehrer, der neben Erdin im gelben Lamborghini saß. Wie vorher Mario, griff auch Andy nur hin und wieder ans Lenkrad und stellte sicher, dass das Auto richtig in die Kurve ging. Schließlich konnte Erdin die Kurve nicht sehen. Nicht, dass man ihm das angemerkt hätte.

Auch den roten Ferrari durfte er fahren. Erdin genoss das Fahrgeräusch offensichtlich. Als Ziel hat er sich gesetzt, alle Automarken einmal zu fahren. Zum Abschluss bekam Erdin einen Motorradhelm und war Sozius auf Christians Yamaha md 07. Nach den 500+ PS der Luxuswagen, waren die 75 PS der Yamaha kaum zu erwähnen. Und doch konnte man die pure Freude an der Geschwindigkeit in Erdins Gesicht sehen.

„Ich liebe es einfach, die Kraft eines Fahrzeugs zu spüren und selbst die Kontrolle darüber zu haben. Dies ist mein Kindheitstraum.“

„Wo ein Wille ist, ist auch eine asphaltierte Straße.“ Erdin Ciplak über seine Liebe zu schnellen Autos

https://www.youtube.com/watch?v=tM73P-irChE

 

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