Winde und Zeit
Die neue Ausstellung “Dialog mit der Zeit” im Dialoghaus musste erst einmal aus Finnland geholt werden.
Dort war sie seit 2016 gewesen. Nun hat sie ihren Platz im Stammhaus in Hamburg. Studio Hamburg, eine 100%ige Tochter der NDR Media GmbH, hat den Umzug umgesetzt. Seit Guyla Trebitsch und Walter Koppel das Studio Hamburg 1947 gründeten, ist es aus der Hamburger Medienlandschaft nicht wegzudenken.
Während die zukünftigen Guides der Ausstellung noch ausgebildet wurden, hämmerten und bauten die Angestellten des Studio Hamburgs im Dialoghaus. Jeder Stuhl, jeder Tisch, jedes Ausstellungsobjekt wurde per Winde in den ersten Stock befördert. Diese Winden gehören zu den Wahrzeichen der Speicherstadt. Mit ihnen wurden vor 130 Jahren bereits die Waren in die Lagerhäuser geschafft. Die Anlieferung konnte sowohl von der Wasserseite als auch von der Landseite erfolgen. Auch heute werden Anlieferungen mit der Winde an ihre Zielorte gebracht. Der Operator der Winde sollte besser schwindelfrei sein.
Schon 1959 zeigte sich die Speicherstadt als innovativer Logistikstandort. Der schienengeführte Windenkopf wird geboren. Nun kann der Windenhaken nicht nur hoch und runter bewegt werden. Man kann ihn nun auch vor und zurück steuern. Damit wurde es den Quartiersleuten erleichtert, die schweren Lasten in die Ladeluken hinein zu lenken. Der schienengeführte Windenkopf wird damit zum Vorläufer der Containerbrücke.
Und nun wurde die gesamte Ausstellung „Dialog mit der Zeit“ per Winde hochgeholt. Dort warteten weitere Angestellte von Studio Hamburg. Zuerst wurden die Böden verlegt, die Wände gestrichen und beschrieben. Nein, keine Sorge, die Texte sind alle Bestandteile der Ausstellung. Das Mobiliar passt in die farblich unterschiedlich gestalteten Räume. Die Leute von Studio Hamburg richten ein und stellen um, schließen an und schrauben fest.
Die ersten Guides kommen aus dem Training und fühlen sich ein, in die Ausstellung, die sie seit Mai begleiteten. Sie ist schön geworden und es ist nun an uns, sie zu erobern.